Arthur Asseraf: Le désinformateur. Sur les traces de Messaoud Djebari, Algérien dans un monde colonial
Das Frankreichzentrum der FU Berlin lädt zu folgendem Vortrag ein, der Teil der im Wintersemester begonnenen Reihe "60 Jahre nach dem Algerienkrieg: Erinnern, Aufarbeiten, Versöhnen" ist:
Am 3. Mai 2023 (18h30) stellt der Historiker Arthur Asseraf (University of Cambridge) sein 2022 erschienenes Buch Le désinformateur. Sur les traces de Messaoud Djebari, Algérien dans un monde colonial (Fayard) vor. Darin schildert er den Werdegang von Messaoud Djebari, der es während der Belle Époque auf die Titelseiten der Pariser Zeitungen schaffte und für kurze Zeit zum berühmtesten Algerier der Welt avancierte. Er hatte nach seiner Rückkehr von einer Expedition in Westafrika berichtet, auf französische Überlebende einer verschwundenen Mission gestoßen zu sein. Seine spektakuläre Geschichte wirft jedoch bald Fragen auf: War er als Forscher, Dolmetscher und Aktivist ein Lügner? Arthur Asseraf zeichnet das Schicksal dieses rätselhaften Mannes nach, der als Algerier im Dienste Frankreichs Politik und Medien manipulierte und damit vor allem eines war: ein Meister der Desinformation. Damit stellen sich dem Historiker Fragen zur Produktion von Wahrheit in kolonialen Kontexten, aber auch zum eigenen Umgang mit Informationen und Quellen heute, denen er in seiner unkonventionellen Studie nachgeht.
Die Buchvorstellung findet in französischer Sprache statt und wird vom Ko-Leiter des Berliner Frankreichzentrums, dem Historiker Michael Goebel, moderiert.
Zeit: 03.05.2022, 18h30
Ort: Freie Universität Berlin, Seminarzentrum, Raum L 116, Otto-von-Simson-Str. 26, 14195 Berlin
Webex-Link für Online-Teilnahme: https://fu-berlin.webex.com/fu-berlin/j.php?MTID=m3813a7566f980601cab739918d30223e