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Judith Höllmann

 
Wo arbeiten Sie heute und wie lautet Ihre dortige Stellenbezeichnung?
 
Ich bin akademische Mitarbeiterin in einem Forschungsprojekt der Deutschen Forschungsgesellschaft mit dem Titel „Recht Geschlecht Kollektivität“. Angestellt bin ich an der Juristischen Fakultät der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder).
 
Was sind dort Ihre Hauptaufgaben?
 
Ich arbeite dort als Soziologin in einem Team mit zwei Juristinnen. Wir interessieren uns für verschiedene Organisationsformen von Erwerbstätigen (von Gewerkschaften bis hin zu virtuellen Gruppen auf facebook, whats app und Co). Wir untersuchen die Frage, wie in diesen Organisationsformen mit Recht gearbeitet wird. Da unser Rechtssystem und seine Gesetze auch heute noch häufig an „männlichen“ Lebenswelten orientiert sind, berücksichtigen wir dabei insbesondere Verknüpfungen mit der Kategorie „Geschlecht“. Zum Beispiel: Werden Geschlechterklischees durch die Verwendung rechtlicher Kategorisierungen gefestigt? Wird Recht von den Akteur*innen als männlich kodiert oder doch zu einer Waffe für Gleichstellung (gemacht)?

Ich bin dabei für die virtuellen Organisationsformen verantwortlich und übernehme alle Schritte wissenschaftlichen Arbeitens weitestgehend selbstständig, aber in regelmäßigem Austausch mit meinen Kolleginnen. Auch organisatorische Aufgaben gehören dazu (u. a. Veranstaltungsorganisation, Öffentlichkeitsarbeit, Datenschutz).
 
Was macht Ihnen in Ihrem aktuellen Job am meisten Spaß?
 
Mhhhh… gute Frage. Vor allem die Datenerhebung und –analyse, also das Herausarbeiten neuer Erkenntnisse.
 
Wie ging es direkt nach dem Studium weiter?
 
Direkt nach dem Studium habe ich als freie Mitarbeiterin in einem Projekt zum Thema „Digitale Engagementformen“ der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V. gearbeitet.
 
Worüber haben Sie Ihre Masterarbeit geschrieben?
 
In meiner Masterarbeit ging es um den Einfluss kulturellen Kapitals auf politisches Engagement am Beispiel von Studierendenprotesten gegen die Loi Travail.
 
In welchem Unternehmen/Bereich haben Sie Ihr Praktikum absolviert?
 
In unserem Studiengang gab es kein Pflichtpraktikum.
 
Inwiefern wurden Sie im Rahmen des Studiums auf diese heutige Arbeit vorbereitet?
 
Ich habe vor allem in Lyon Kompetenzen der qualitativen Sozialforschung erlernt.
 
Was haben Sie so in Ihrem Master nicht erwartet?
 
Das erste Jahr in Freiburg war aus meiner Sicht für einen sogenannten „forschungsorientierten“ Master viel zu oberflächlich in Bezug auf theoretische und methodologische Reflexion. Für einen allgemeinen Überblick zu Deutschland und Frankreich war es aber sicherlich nicht uninteressant.
 
Wenn Sie an Ihr Studium zurückdenken, woran denken Sie besonders gerne?
 
Meine liebenswerten Kommiliton*innen in Deutschland und Frankreich, sowie Studium und Leben in Lyon.
 
Gibt es etwas, das Sie den aktuellen Studierenden mit auf den Weg geben möchten?
 
An der Université Lumière Lyon 2 werden die Sozialwissenschaften auf dem Campus in Bron unterrichtet (einem Vorort von Lyon), nicht in der Innenstadt. Das war in unserem Jahrgang vorab nicht allen bewusst.