Ein Fälscherleben. Lesung mit Sarah Kaminsky (Paris)

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Centre Culturel Français Freiburg, der Volkshochschule Freiburg, der Landeszentrale für politische Bildung – Außenstelle Frei­burg und der Aktionsgruppe Passausstellung statt.

Die Lesung begleitet die Passausstellung in der VHS Freiburg (27.11.2016 bis 08.01.2017)

Schon auf der ersten Seite des Buches erfolgt die Aufforderung "Ausweiskontrolle!" Der junge Adolfo wird mit falschen Pässen in der Aktentasche im Januar 1944 von den faschistischen Milizionären des Vichy-Regimes in Paris kontrolliert. Der Widerstandskämpfer zeigt seinen Ausweis. Er erinnert sich: "Ich bin auch ganz sicher, dass meine Papiere in Ordnung sind. Schließlich habe ich sie selbst fabriziert." Die ganze Lebensgeschichte schwank zwischen diesem Humor und einer Realität von Verfolgung und Widerstand.
Erst nach der Jahrtausendwende begann die erwachsene Tochter Sarah Kaminski, diese Vita zu entdecken und aufzuschreiben. Das Ergebnis ist ein schnörkelloser, autobiographisch grundierter Roman, der die westeuropäische Kriegs- und Nachkriegsgeschichte bis 1971 in einem neuen Licht erscheinen lässt und in der illegalen "Umgestaltung" der Dokumente tiefe Menschlichkeit und Hoffnung auf Veränderbarkeit aufscheinen lässt: "Auf meine Art und mit den einzigen Waffen, die mir zur Verfügung standen (...) habe ich in fast dreißig Jahren eine Realität bekämpft, die zu unterträglich war, als dass ich sie hätte mitansehen können, ohne etwas zu tun, weil ich überzeugt war, dass man den Lauf der Dinge zu ändern vermag.

 Eintritt: 6€/ 4€ ermäßigt

Inhaber des Vortragspasses der VHS haben freien Eintritt.