Carina Webermann
Wo arbeiten Sie heute und wie lautet Ihre dortige Stellenbezeichnung?
Ich arbeite derzeit in einer privaten Universität in Berlin und leite das International Office und seit zwei Monaten ebenfalls das Career Center.
Was sind dort Ihre Hauptaufgaben?
Mein Arbeitsfeld ist sehr breit gefächert. Ich begleite beispielsweise reguläre Studierende bei der Planung eines Auslandssemesters und betreue ausländische Studierende an unserer Hochschule. Zudem arbeite ich stetig an dem Auf- und Ausbau unseres Netzwerkes an Partnerhochschulen im Ausland, hierbei unternehme ich auch häufig Dienstreisen und nehme an internationalen Konferenzen teil. Hinzu kommen natürlich auch Aufgaben rund um das Erasmus+ Projektmanagement und weitere DAAD Stipendienprogramme. Neuerdings arbeite ich zusätzlich im Career Center und stelle das im Semester stattfindende Kursprogramm zusammen, sowie berate Studierende zu beruflichen Perspektiven und Bewerbungen.
Was macht Ihnen in Ihrem aktuellen Job am meisten Spaß?
Am meisten gefällt es mir, aufgrund meiner eigenen prägenden Erfahrungen im Ausland, es Studierenden zu ermöglichen, selbst diesen Schritt zu gehen. Der persönliche Austausch mit den Outgoings während und nach dem Auslandssemester bereitet mir große Freude und bestätigt mich in meiner Arbeit.
Außerdem stelle ich gerne mein diplomatisches Geschick und meine Sprachkompetenzen in der Netzwerkpflege mit unseren rund 60 Partnerhochschulen weitweit unter Beweis. Weiter gefällt mir die große Verantwortung und Selbstständigkeit in meinem Bereich.
Wie ging es direkt nach dem Studium weiter?
Nach dem Studium habe ich direkt ein sechs monatiges Praktikum im DAAD Informationszentrum in Bukarest, Rumänien absolviert. Das Praktikum war Teil eines Programms des Auswärtigen Amts und der Deutschen Unesco-Kommission.
Worüber haben Sie Ihre Masterarbeit geschrieben?
Ich habe meine Masterarbeit über die Geschichte der deutsch-französischen Hochschulbeziehungen bis zur Entstehung der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) geschrieben. Der Titel lautet : "La coopération universitaire franco-allemande : une success-story ? Opportunités, obstacles et perspectives d’un partenariat privilégié en Europe depuis 1949"
In welchem Unternehmen/Bereich haben Sie Ihr Praktikum absolviert?
In meinem ersten Masterjahr habe ich ein freiwilliges Praktikum im Deutsch-Französischen Kulturrat absolviert. In meinem zweiten Masterjahr konnte ich nach Rücksprache mit den Verantwortlichen in Lyon 2 begleitend zu meiner Masterarbeit ein Praktikum bei der Deutsch-Französischen Hochschule absolviert. Dies war zeitlich sehr stressig, aber hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Inwiefern wurden Sie im Rahmen des Studiums auf diese heutige Arbeit vorbereitet?
Im Rahmen meines Studiums konnte ich vor allem Sprachkompetenzen und Kompetenzen in präzisem, wissenschaftlichem Arbeiten entwickeln. Auch die Belastbarkeit und der teilweise hohe Arbeitsaufwand ist eine nicht zu unterschätzende Kompetenz für das spätere Arbeitsleben.
Durch die europapolitischen / außenpolitischen Kurse und Kulturvergleiche sowie die Kolloquien im ersten Masterjahr habe ich Themen erarbeitet, die sich heute teilweise inhaltlich mit meiner Arbeit überschneiden.
Die Themen, die ich in meiner Masterarbeit bearbeitet habe, wende ich heute zudem konkret in der Arbeit an (Beispiel Erasmus+ Projektmanagement, Hochschulbeziehungen). Ich kann somit meine aktuellen Tätigkeiten in einen historischen Kontext einordnen und Zusammenhänge besser verstehen.
Was haben Sie so in Ihrem Master nicht erwartet?
Ich habe nicht erwartet, dass ich die einzige mit geschichtswissenschaftlichem Schwerpunkt war, weshalb ich leider nicht die erwarteten Kurse besuchen konnte und auch im zweiten Masterjahr leider von der Gruppe getrennt allein an einer anderen Fakultät studiert habe. Auch im ersten Masterjahr waren einige Kurse leider bei weitem zu allgemein und oberflächlich.
Außerdem habe ich nicht erwartet, in einem Master noch einmal das Gefühl zu haben, in einer engen internationalen Gruppe gemeinsam zu studieren und ein typisches Studentenleben in Freiburg zu erleben (welches bei meinem Bachelor in der Berliner Anonymität leider nicht mehr Fall war).
Wenn Sie an Ihr Studium zurückdenken, woran denken Sie besonders gerne?
Ich denke besonders gerne an die gemeinsamen Momente mit meinem Kommilitonen in Freiburg zurück.
Gibt es etwas, das Sie den aktuellen Studierenden mit auf den Weg geben möchten?
Ich habe von Anfang an einen roten Faden in meinem Master verfolgt und dies würde ich auch den aktuellen Studierenden mit auf den Weg geben: Thematische Schwerpunkte setzen und Praktika integrieren. Dies ist wichtig, um mit einem geisteswissenschaftlichen Abschluss erfolgreich durchzustarten. Das Frankreichzentrum und Lyon 2 sind mir mit all meinen Vorhaben sehr entgegengekommen und dafür möchte ich mich noch einmal bedanken!